Midjourney V7: Objekte integrieren mit dem neuen Layer-Feature
Mit dem jüngsten Update auf Version 7 hat Midjourney seinem Web-Editor eine neue Funktion spendiert: das „Layer“-Feature. Damit können Bildern noch leichter bearbeitet und bspw. Produkte oder andere Details integriert werden. Wir zeigen euch, wie ihr es nutzen könnt, und an welcher Stelle es noch einen Feinschliff vertragen könnte.
Was kann das neue Layer-Feature?
Wie der Name schon verrät, kann man mit dem Layer-Feature mehrere Bildebenen übereinanderlegen und bearbeiten. Das funktioniert sowohl mit bereits generierten als auch mit externen Bildern. Dazu müssen die entsprechenden Bilder und Motive einzeln hochgeladen und als separate Layer angeordnet werden.
Die Objekte, die integriert werden sollen, können freigestellt und in Größe und Position angepasst werden. Dabei hilft die neue „Smart Select“-Funktion, die eine präzise automatische Auswahl ermöglicht. Überlagerte Bereiche und Flächen im Hintergrund, die neu berechnet werden sollen, sollten maskiert werden. Sinnvoll ist es dabei, eher großzügig die entsprechenden Bereiche auszuwählen, um eine bessere Integration des Objekts zu erreichen.
Pro-Tipp: Für bessere Ergebnisse das Objekt vorab in Photoshop freistellen.
Workflow zur Kombination mehrere Motive:
Den Editor öffnen
Motiv und zu integrierendes Objekt als Layer hinzufügen
Mit Smart Select das Objekt freistellen
Größe und Position des Objekts anpassen
Überlagerte Bereiche maskieren oder mit Alpha-Maske (png mit freigestelltem Objekt) arbeiten
Hintergrundbereiche für Neuberechnung freistellen
Edit abschicken, Ergebnis iterativ optimieren
Midjourney V7 – das neue Layer-Feature: Schritt für Schritt vom Einfügen der einzelnen Layer zum integrierten Produkt
Für welche Einsatzfälle ist das besonders hilfreich?
Komplexe Montagen: Das Layer-System erlaubt es, mehrere Elemente zu kombinieren und gezielt zu bearbeiten.
Austausch von Bildelementen: Einzelne Objekte können ausgetauscht oder neu generiert werden, ohne das gesamte Bild zu verändern.
Präzises Freistellen und Maskieren: Mit Smart Select können auch komplexe Motive schnell und sauber ausgewählt und bearbeitet werden – ein klarer Vorteil gegenüber dem bisherigen, eher groben Erase-Tool.
Integration externer Medien: Eigene Fotos oder Illustrationen lassen sich nahtlos mit KI-generierten Inhalten kombinieren, was neue kreative Möglichkeiten eröffnet.
Welche Herausforderungen gibt es noch?
Komplexität und Usability: Die neue Oberfläche und die Layer-Funktion sind nicht besonders intuitiv. So müssen die Links der Bilder, die zur Weiterbearbeitung genutzt werden sollen, zwischengespeichert und separat eingefügt werden. Bei komplexerer Bearbeitung bleibt man im „Editor“, wenn es jedoch nur einfache Modifizierungen eines Bildes sind, landet das Bild wiederum im eigenen Feed.
Fehlende Profi-Features: Aktuell fehlen professionelle Weiterbearbeitungsoptionen wie fortgeschrittene Blend-Modi, Ebenenstile oder detaillierte Maskenbearbeitung, wie wir sie aus Photoshop kennen. Auch das einfache drehen von Ebenen ist nicht möglich.
Eingeschränkte Kontrolle: Das Ergebnis ist nicht immer vorhersehbar. Die Ergebnisse beim Kombinieren von Layern wirken manchmal uneinheitlich oder künstlich, insbesondere bei Stil- und Lichtunterschieden zwischen den Ebenen.
Abnehmende Qualität: Bei wiederholter Bearbeitung der Bilder nimmt die Qualität ab, das wird vor allem bei Verläufen und Texturen sichtbar.
Fazit
Das neue Layer-Feature in Midjourney ist ein großer Schritt in Richtung professioneller Bildbearbeitung mit KI. Besonders für komplexe Montagen, präzises Freistellen und die Kombination von KI- und eigenen Bildern ist diese Funktion ein Gewinn. Die aktuelle Umsetzung bringt jedoch auch Hürden mit sich: Die Bedienung ist anspruchsvoller, die Performance teils träge und Profi-Features fehlen noch. Wer sich auf die neuen Möglichkeiten einlässt, kann seine kreativen Workflows damit erweitern – muss aber Geduld und Experimentierfreude mitbringen.